Bücher

Stephen King – Puls

November 17, 2013

Vor nicht all zur langer Zeit hatte ich eine für mich lange lese Blockade. Wollte einfach kein Buch lesen, egal wie langweilig die S-Bahn Fahrten auch sein mochten. Ich wollte nichts anrühren. So für mich glaube ich, dass etwas der letzte Band der Fifty Shades Trilogie daran schuld war. Wie schon berichtet >Rezension hier<  hat es sich ziemlich gezogen es zu lesen und auch danach hatte ich keine Lust eine Rezension zu verfassen. Wer weis, vielleicht hat diese Charakter “Verstümmelung” mich unbewusst in eine ich-will-kein-Buch-mehr Phase versetzt. Der Jan hat mir mal sein Buch Puls von Stephen King da gelassen zum lesen. Es hat zwar gedauert bis es in meiner Tasche gelandet ist und bis ich es dann angefangen habe zu lesen aber nach und nach kommt meine Leselust wieder angekrochen. Mr. King sein dank.

Inhalt

An einem gewöhnlichen Nachmittag in Boston passiert es. Plötzlich scheinen nahe zu alle Leute verrückt zu spielen und nicht mehr sie selbst zu sein. Jedenfalls die, die Handy waren während ein unbekannter Impuls kam. Clayton (später nur noch Clay genannt) ist derzeit geschäftlich in Boston unterwegs und als er vor der Heimfahrt sich ein Eis kaufen wollte scheint die Welt unterzugehen, denn auf einmal geht sich jeder der zuvor am Handy war auf die anderen los. Ein erbitterter Kampf ums überleben beginnt. Während Clay versucht sich zu einem gefahrlosen Ort zu retten schließen ihm sich ein kleines Mädchen namens Alice und ein kleiner Mann namens Tom an. Gemeinsam kämpfen sie ums überleben und um die Phoner, die durchs Handy besessen gewordenen Leuten. Alle drei müssen feststellen, dass richtig viele Leute von dem Puls, durch das Handy, betroffen sind und wissen nicht ob ihre Liebsten dem Signal ebenfalls ausgesetzt waren oder noch Normal sind oder durch die verrückten Phoner umgebracht worden sind. Der Kampf ums überleben und das herausfinden der Ursache sowie eine Lösung wie man die Phoner wieder normal bekommt ist keine leichte Angelegenheit zudem ist diese Reise durch einige Schlüsselmomente und Verluste beider Seiten geprägt. Doch welche Seite gewinnt und ob die kleine Gruppe ihre Liebsten finden und retten bleibt bis zum Schluss spannend.

Beurteilung

Nach der langen Buch Durststrecke ein echt gelungenes Buch wieder in den Händen zu halten ist wunderbar. Vor allem wenn es ein Werk von Mr. King ist. Was ich aber weiterhin sagen werde ist, dass ich diesen Typ einfach nicht einschätzen kann bzw. ihn nicht in eine Schublade stecken kann. Sollte man ja eh nicht aber bei Stephen King kann man es trotzdem nicht. Meiner Meinung nach! Klar er versteht es die Charaktere mit Unfällen, Kämpfen und Co. zu verstümmeln, also dass die so …ähhh kaputt sind. Versteht ihr? So a la ähh…heilige Scheisse hat der ne Wunde. Bei Puls lässt er dieses Talent aufblitzen (was ich schon von >Die Arena< her kenne) aber auch seine nennen wir es softere Seite (was mich an >Joyland< denken lässt) erkennt man hier sehr gut. Der Kerl ist echt vielseitig und jedes Mal, so erscheint es mir, erhält man etwas neues von ihm.

Die Geschichte ist ziemlich nah an unserem realen Leben angelehnt, denn es ist ja nichts ungewöhnliches bis dann dieser Puls kommt. Seine so überzeugende Schreibweise lässt mich darüber wirklich nachdenken ob so ein Szenario wirklich passieren könnte. Ich glaube schon. Zwar sind die ein oder anderen Details etwas unrealistisch zum umsetzten aber ganz ehrlich ich könnte mir durchaus vorstellen, dass in einigen Jahren so etwas möglich wäre. Oder ich bin ihm auf dem Leim gegangen und denke das was er womöglich beabsichtigt hat, dass dies die Leser denken ;) Wer weis. Die Spannung kann es jedenfalls halten. Und ich hatte trotz passiven Haltung zu Büchern wieder Lust mich darauf einzulassen und zu lesen. Größtenteils ließ mich die Neugier so sehr nicht los, dass ich in meiner Mittagspause zum Buch griff und einfach lesen musste. Stellenweise erschien mir das Buch dennoch ziemlich langatmig und das “ooooch komm schon, werd wieder spannend” denken ist bei mir eingetreten. Mag sein, dass nur ich dieses empfinden hatte oder es einigen von euch auch so ergeht. Im gesamten betrachtet war das Buch dennoch ein Tick spannender als langatmig dennoch hätte ich mir so eine fast zerfressende Spannung wie bei “Die Arena” gewünscht. Ich weis, es sind zwei von Grund auf verschiedene Werke aber dennoch vergleiche ich sie miteinander, da ich noch recht beschränkt bin was Stephen King Werke angeht. Aber seine Bücher gefallen mir bisher alle sehr. Mal sehen wie viele noch in meine Hände gelangen werden ;)

Etwas was ich allerdings noch bei Puls zu bemängeln habe ist das Ende. Ganz ehrlich. Ist das überhaupt ein Ende? Ja, ja…jetzt denken sich manche “Mädel, so etwas nennt man offenes Ende” aber offensichtlich ist die Geschichte abgeschlossen und irgendwie bin ich sehr enttäuscht, da ich nicht weis wie es mit dem Jungen weitergeht bzw. ob dieser Versuch funktioniert hat oder nicht. Zudem finde ich die Zeit nach der Finalszene auch interessant, wobei dies wenn es geschrieben wäre das Buch unnötig in die Länge gezogen hätte. Mag einfach das Ende nicht, ansonsten ist es wieder ein super Buch zum lesen.

 

Eure Kaddy
  1. Hallo Kaddy

    Aufmerksam habe ich deine Zeilen durchgelesen. Sage meinen Dank. Was die Kritik anbelangt, so gehe ich mit dir beispielsweise einig, dass dieses Buch streckenweise etwas langatmig geworden ist. Wobei man zur Verteidigung von SK sagen muss, dass es eben sein Stil ist, bei manchen Passagen länger zu werden. Die einen mögen es, die anderen nicht. Ich gehöre wohl eher zu den ersteren, denn ich mag es, wenn Szenen oder Charakteren ausgiebig umschrieben werden.

    Was das Ende anbelangt; natürlich! Etwas mehr hätte es vielleicht schon sein können. Gar müssen. Aber so ist es auch gut. Wirklich. Ich meine, da hätten wir beispielsweise den Klassiker “Shining”. Mutter Kind und Freund überlegen am Ende das Drama in den Bergen (bzw. des Overlook-Hotels). Aber was kommt danach? Hier geht es zum guten Glück weiter, denn wir alle wissen unlängst schon, dass SK mit Docotor Sleep vor ein paar Wochen die Fortsetzung serviert hat. Vielleicht geschieht es auch hier? Vielleicht liegt irgendwo in den Schubladen von Mr. King noch die Fortsetzung? Lassen wir uns überraschen.

    Aber da du jetzt eine seiner grossen Endzeit-Geschichten kennst, kann ich dir jetzt nur The Stand – das letzte Gefecht vorschlagen.

    So. Das war’s von mir. Vorläufig. Lange Tage und angenehme Nächte. Oder so.

    nic

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.