Bücher

Ally Taylor – New York Diaries (Claire)

Oktober 13, 2016

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Titel:
New York Diaries – Claire
Autor: Ally Taylor (alias Anne Freytag)
Position: Erster Teil einer Reihe
Seitenzahl: 305
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen am: 04. Oktober 2016
Preis: Klappenbroschur 9,99€ (hier)
ISBN: 978-3-426-51939-4

In New York
Concrete jungle where dreams are made of
There’s nothing you can’t do
Now you’re in New York
These streets will make you feel brand new
Big lights will inspire you
Hear it for New York
New York, New York
[Alicia Keys – Empire State of Mind (part II) ]

 

Klappentext Buch

Träume, Liebe und Neuanfänge in der aufregendsten Stadt der Welt

Im Herzen von New York City steht das Knights Building, ein ziemlich abgelebtes Wohnhaus. Etwas schäbig und daher nicht ganz so teuer, ist es perfekt für junge Leute, die hungrig auf das Leben sind.
Auch Claire Gershwin kommt als Suchende nach New York. Sie ist frisch verlassen und viel zu pleite, um sich ein eigenes Appartement leisten zu können, deswegen zieht sie kurzerhand in den begehbaren Kleiderschrank ihrer Freundin June, die im Knights Building wohnt. Doch werden sich Claires Träume und Hoffnungen in der Stadt, die niemals schläft erfüllen?

 

New York, eine Stadt für große Träume und Hoffnungen aber auch für einen Neuanfang.

Als ich letzte Woche endlich das neue Buch von Anne Freytag (Ally Taylor) in meiner Buchhandlung vor Ort entdeckt und den Klappentext gelesen habe sind mir sofort die Worte von Alicia Key in den Gedanken herumgeschlichen …these streets will make you feel brand new. Big lights will inspire you… und auch jetzt begleitet mich ausnahmsweise ihre Stimme beim Schreiben dieser Rezension und singt von der großen Stadt mit den unzähligen Träumen.

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Das Buch hat zwar eine echt kleine Schrift, ich glaube sogar dass ich noch nie ein Roman mit so kleiner Schrift gelesen habe, aber nach den ersten paar Seiten ist es mir nicht mehr so deutlich aufgefallen. Kann aber auch daran liegen, dass sich die Geschichte super gut lesen lässt und nicht irgendwie gestellt rüber kommt.

Da ich beim Lesen so einen riesigen Spaß hatte, dabei zuzuschauen wie Claire die neue Situation meistert, konnte ich das Buch einfach nicht aus der legen und habe es dann auch innerhalb von 1,5 Tagen verschlungen.
Es erstaunt mich wirklich wie schnell die Seitenzahlen an einem vorbeirasen können und man dann plötzlich vor dem Ende (und der Leseprobe für den zweiten Teil der Reihe) steht. Ich habe so eine Geschichte allerdings lieber, bei der ich wirklich Freude am lesen und positive Emotionen habe, als eine durch die ich mich quälen muss und das Gefühl habe tausend Seiten zu lesen aber nichts geht voran.

Von Anfang an war ich ziemlich gespannt darauf welche Gefühle die Autorin dieses mal in mir weckt und ob es eine genau so herzzerreißende Geschichte wie “Mein bester letzter Sommer” ist. Es ist keine traurige Geschichte sondern eine fröhliche mit einer Prise Ironie des Schicksals.

Müsste ich die Geschichte nicht mit drei Worte, sondern mit drei Emotionen beschreiben, die ich während dem lesen hatte dann wären das eindeutig “dahinschmelzen und gaaaanz laut awwww seufzen”, “in das Buch hinein lachen” und “ein Herz, dass mir in die Hose rutscht”.

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Der erste Teil der “New York Diaries” Reihe befasst sich, wie unschwer am Titel zu erkennen, mit Claire und ihrem Leben als sie wieder zurück in die Stadt der großen Träume kehrt. Nach einer gescheiterten Beziehung kehrt sie ohne Job zurück nach Hause wo sie eine gehässige Schwester erwartet, die es nicht erwarten kann Salz in all ihre Wunden zu streuen, und ein Bruder, welcher der Star der Familie und Liebling der Eltern ist. Lange hält sie zu Hause nicht aus und zieht kurzerhand in den begehbaren Kleiderschrank ihrer besten Freundin, was ich irgendwie total cool finde.
Obwohl Claire in ihren Augen, mit ihren 32 Jahren, total versagt hat war es interessant zu sehen, dass nicht alle in ihrem Umfeld der selben Meinung sind. Gerade als Frau, die wie Claire ihr Leben mit kritischen Augen betrachtet, konnte ich mich gut mit ihr identifizieren. Jeder hat das Bild einer perfekten Frau im Kopf. Viele Frauen meinen dann auch noch, dass dieses Bild genau den Vorstellungen der Gesellschaft entspricht und bauen so unnötigen Druck auf, unter dem man früher oder später scheitert. An Claire sieht man sehr gut wie schwer es ist diese erwartungsvollen Stimmen im Kopf abzuschalten, sich zu akzeptieren und so zu leben wie man ist. Wer aber jetzt meint, dass Claire eine Person ist, die sich ständig kritisiert und deprimiert durchs Leben geht der irrt sich gewaltig! Obwohl sie ihr eigenes Glück von anderen, vor allem Männern, abhängig macht, merkt man aber auch was für eine starke Persönlichkeit sie ist, die nur lernen muss dass sie selbst für ihr Glück verantwortlich ist.
Was mir besonders gut an ihr gefallen hat sind ihre sarkastischen Bemerkungen, während dem erzählen ihrer Geschichte, mit denen sie mich oft zum Lachen gebracht und in mein Herz geschlichen hat. Gerade durch die diese, nennen wir sie mal, Gedanken-Kommentare erhält der Leser zum einen ein sehr gutes Bild von Claires Persönlichkeit aber auch von der Situation. Oft habe ich mich dabei ertappt, wie ich fast das selbe gedacht habe, à la zwei Dumme ein Gedanke, und musste um so mehr lachen.

Ein weiterer Charakter, der mir in “New York Diaries – Claire” besonders gut gefallen hat ist Jamie, Claires erste große Liebe. Obwohl man ihn eigentlich hassen müsste, weil er ihr in der Vergangenheit so richtig fies das Herz gebrochen und sich damit wie der letzte Idiot auf der Welt benommen hat, mochte ich ihn viel mehr als Danny, Claires bester Freund. Trotz aller Differenzen, zwischen den beiden, ist Jamie zur Stelle als sie einen Freund am nötigsten hat und baut sie auf.

Während dieser Aufbau-/Ablenkphase nimmt er Claire mit zu einem besonderen Ort an der Grand Central Station und zeigt damit auch dem Leser endlich einen anderen Ort in New York. Als Jamie Claire zur Flüster Galerie, in der Grand Central Station, mitnahm wurde mir bewusst, dass man die ganze Zeit über eigentlich echt wenig von dem New York, erzählt bekommen hat und sich die Handlungsorte auf das Knights Building (Junes Kleiderschrank, die Feuertreppe und Jamies Wohnung), Claires Elternhaus (in New Jersey, außerhalb von New York!), Claires Arbeitsplatz (die Bar), die Flüster Galerie (in der Grand Central Station) und den geheimnisvollen Ort an dem Claires Bruder sie hinführt (den ich nicht sagen kann, da ich sonst etwas wichtiges spoiler) beschränkt. Ich hätte total gerne mehr von New York gelesen, um von der Stadt und dem Leben, dass Claire dort zu führen beginnt träumen zu können. Gerade New York ist für einige eine Stadt von der man träumt, obwohl man noch nie dort gewesen ist und wenn man das war dann quält einen die Sehnsucht. Hoffentlich kommen im nächsten Teil mehr Schauplätze und vor allem hoffe ich darauf, dass Claire weiterhin mit Sarah in Kontakt bleibt.
Zurück zu Jamie. Dieser hat es doch tatsächlich geschafft bei mir für einen großen Herzinfarkt Moment, bei dem mir das Herz tiefer als nur in die Hose gerutscht ist, zu sorgen als er ihr offenbart weshalb er damals ihre gemeinsame Beziehung beendet hat. Witziger weise fühlt es sich, für mich, genau so an als würde man in einem Freifallturm sitzen und das Herz stürzt in die Tiefe. Meine Vermutung war ein total anderer Trennungsgrund, der zum Glück nicht wahr geworden ist obwohl dieser gar nicht so unwahrscheinlich hätte sein können.

Während man Claires, zum Teil kompliziertes, Leben kennenlernt erwähnt Anne Freytag Sam Calflin sowie den Film “Love, Rosie –  für immer vielleicht”. Ich bin mir nicht sicher ob das ein gewollter, kleiner Hinweis von ihr war und diejenigen, die den Film kennen werden nach dem Buch ein wenig grinsen, oder ob der Film einfach nur willkürlich genannt wurde und ich einfach nur zu viel darüber nachdenke.
So versteckt dieser Hinweis auch ist er hat mir leider doch etwas die Spannung genommen und das Ende vorhersehbar gemacht, da die Geschichte von Claire, bis auf ein paar Änderungen, fast genau so verläuft wie das von Rosie.

 

Kleiner Fun Fact hier so am Rande.
Als ich Ende September in der Buchhandlung stand und das Buch dort gesehen habe war ich mir wirklich unschlüssig ob ich mir es nun holen sollte oder nicht. Zum einen war ich so richtig von “Mein bester letzter Sommer” begeistert und da es von der selben Autorin geschrieben ist, wird das sicherlich kein Fehlgriff sein zum anderen bin ich ja gerade dabei nicht einfach so Bücher zu kaufen um sie nur gekauft zu haben, sondern weil ich sie am liebsten auf der Stelle lesen würde. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

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Der Griff zum Handy war schnell geschehen und der Tweet in null Komma nichts versendet. Glücklicherweise hat sich mein Hirn danach kurz auf Standby gestellt und mein Verlangen hat das Buch gekauft. ZUM GLÜCK!! Hätte es echt bereut, wenn ich Claires Geschichte nicht gelesen hätte. Kaum habe ich zu lesen begonnen wollte konnte ich nicht mehr aufhören und es hat sich, neben Blutrote Küsse von Jeaniene Frost, zu einem absoluten Oktober Highlight entpuppt!

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Zurück dazu was ich eigentlich sagen wollte. Ein Tag nach meinem Tweet habe ich eine Nachricht von keiner geringeren als Anne Freytag erhalten. Natürlich spielte das kleine Fangirl in mir verrückt und ich hab mich so riiiiichtig auf die Nachricht gefreut. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, es sollten noch einige andere Fangirl Momente auf mich zu kommen, welche sogar meinen Freund ein Stück eifersüchtig gemacht haben…hihi.

Als das Knights Building vorgestellt wurde als Wohnungsparadies war es für mich nicht mehr als ein gewöhnliches Wohngebäude, doch nach und nach erfährt man, dass das was fast alle Charaktere verbindet das Gebäude ist. Die Idee das Knights Building als zentralen Punkt der Geschichte zu machen, der sich wie ein roter Faden durch das Buch und auch die Reihe zieht finde ich genial. Zum einen erlebt und erkundet man zusammen mit den Charakteren die Welt in der sie leben und zum anderen hat man immer diesen einen Ort, zu dem alle Wege führen und man so einen roten Faden in der Geschichte hat an dem man sich orientieren kann. Irgendwie habe ich noch dazu das Bild im Kopf von einem Gebäude, bei dem man eine Türe öffnet, die Geschichte der darin wohnenden Personen erfährt und danach diese Türe schließt um eine neue öffnen zu können.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser besondere rote Faden den beiden Autorinnen geholfen hat beim Schreiben der Reihe so wie auch dem Leser, da es im Endeffekt einzelne Bücher mit eigenen Geschichte sind aber dennoch zusammen gehören. Mal schauen welche Geschichten uns Sarah, im Januar, rund um das Gebäude zeigen wird.

“New York Diaries” ist großartige Geschichte, die von Neuanfängen und Träumen erzählt aber auch einem beibringt, dass es nicht viel dazu fehlt um glücklich zu sein. Jeder ist seines Glückes Schmied und entscheidet wann dieser Glücksmoment ist.

Ich hatte einen riesigen Spaß Claires Geschichte zu lesen und war ehrlich gesagt so richtig süchtig nach ihr. Halt. Nein, das stimmt nicht so ganz. Ich bin immer noch süchtig nach ihr und hätte wirklich gerne weitere hundert Seiten über sie lesen können, weshalb ich wärmstens das Buch weiterempfehlen kann.
Zwar wird hier mit der Geschichte nicht das Rad neu erfunden aber das muss die Autorin auch nicht und es hat mich echt begeistert wie sie es geschafft hat alles so real wirken zu lassen, dass man meinen könnte Claire wäre eine echte Person. Ich bin mir sicher, dass bei ein oder anderen ist genau so das Leben.

 

 

      

*Mit einem Klick auf das Cover gelangt ihr zu der jeweiligen Rezension
**Bildquelle der Coverbilder ist die Seite vom Droemer Knaur Verlag (hier)
  1. Das klingt super. Und die Gespräche zwischendurch, richtig witzig :)
    Anne ist auch einfach toll. <3
    Ich hoffe, ich sehe sie am FR auf der Messe und kann das tolle Büchlein mitnehmen, im besten Fall signiert, wie in Leipzig mit "Mein bester letzter Sommer"..

    LG und ein schönes Wochenende!
    Nicci

    1. Hallo Nicci,
      ja Anne ist richtig toll. Hab bisher von ihr zwei Bücher gelesen und möchte auf jeden Fall noch weitere von ihr lesen.
      Hoffe sie ebenfalls an dem Messefreitag anzutreffen und meine beiden Bücher signieren zu lassen. Wie fandest du “Mein bester letzter Sommer?”

      Wünsche dir auch ein schönes Wochenende, obwohl nur noch recht wenig davon übrig ist :(

      1. Hey!
        “Mein bester letzter Sommer” war richtig schön.. traurig schön.
        Anne wird zusammen mit Adriana Popescu am Freitag um 13 Uhr am Droemer Knaur Stand anzutreffen sein, wenn ich das richtig in Erinnerung habe :) Möchte mir dort dann gerne “New York Diaries” von denen holen.

        Danke, schönen Abend dir noch! :)

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