Alltägliches

Ein unvergesslicher 18. Geburtstag

von am März 3, 2012

10 Tage ist es mittlerweile her, dass ich 18 Jahre alt geworden bin. Klar die Meisten freut es am meisten daran, dass sie sich harten Alkohol kaufen oder sonstige Dinge machen können. Für mich war es allerdings ein Startschuss für andere Dinge bzw. eine Sache. Blut spenden. Seit ich 17 bin hab ich schon den Wunsch es zu können allerdings erlaubt es das Gesetz nicht. Mein Plan war es daher es zu tun sobald ich es kann. Ich weis auch nicht so recht woher dieses Verlangen kam….und nein. Nicht wegen dem Geld, welches man bei manchen Zentralen bekommt. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich bis heute nicht weis welche Blutgruppe ich habe (wurde bei der Geburt damals nicht analysiert und die Gruppe von meinem Vater ist ebenfalls nicht bekannt). Der Drang es zu erfahren hab ich heute noch  (da erst beim zweiten Mal spenden gesagt wird welche Blutgruppe man hat), was ist wenn der äußerst seltene Fall auftritt, dass ich eine seltene Blutgruppe besitze die nur wenige haben? Oder die Universalspender Blutgruppe ( 0 ) ? Man weis es nicht.

Jedenfalls bin ich nach einem Praktikum (welches ich an dem Tag hatte) von Stuttgart Feuerbach nach Stuttgart Hauptbahnhof gefahren und direkt zum Katharinen Hospital Stuttgart gegangen. Als ich die Blutspendezentrale betrat war ich erstaunt wie voll diese war (mal ganz ehrlich. Sie war in meinen Augen was überfüllt). An der Anmeldung erhielt ich dann einige Formulare, die ich Üauszufüllen hatte und ich musste meinen Personalausweis (für die Regestrierung und Überprüfung des Alters) vorzeigen. Im Wartesaal füllte ich die Formulare aus und wartete bis meine Nr. die 222 (welch witziger Zufall ^^ Geburtstag und Monat als Zahl) aufgerufen worden ist. Als allererstes wurde ein kleiner Check von Ärzten gemacht d.h die Körpertemperatur, der Eisenwert im Blut und der Blutdruck wurden gemessen. Danach hieß es wieder warten bis einer von den zwei untersuchenden Ärzte den Namen aufriefen. Im Arztraum findet dann ein Gespräch statt wo gefragt wird wann man zuletzt krank war, ob man Antibiotika oder sonstige Medikamente nimmt, ich wurde auch gefragt ob ich Sport treibe. Also ein quasi lockeres Gespräch bei dem der Arzt überprüft ob man dazu fähig ist Blut zu spenden. Nach dem Ok ging es dann weiter hoch in das zweite Stockwerk wo man dann warten bis man zum spenden dran kommt. Dort stieg dann meine Aufregung und Nervosität immer mehr und als ich vor dem Raum warten musste bis eine Liege frei wurde kam ein leichtes angst Gefühl (ihr müsst wissen. Ich bin nicht gerade ein Freund von Nadel und den Schmerz, welchen sie verursachen jedoch lockt es mich trotzdem). Als dann eine frei wurde fragte mich eine Schwester wann ich das letzte mal etwas gegessen und wie viel ich heute getrunken habe. Und als sie meine Anwort hörte schickte sie mich erst mal in den Vesperraum, wo ich mind 3 Gläser Cola und ein Brötchen drinken und essen musste wie ich es sonst nicht problemlos packen könnte. Da stieg meine Nervosität immer mehr. Als es dann endlich soweit war hieß es hinlegen und warten bis eine Schwester dir die Nadel reinstach. Das war für mich persönlich irgendwie fast Nerven zerstörend. Das äußerst tolle *hust* *hust* was die Schwester auffiel ist, dass meine Adern schön tief liegen und man sie kaum sehen kann (für alle die jetzt nichts damit anfangen können: das bedeutet um es grob zu sagen rumstockern bis man die richtige Ader trifft). Glücklicherweise hat sie die Ader schön getroffen und das Blut floss nach ihr sehr schnell. Von den eig. 15 min die man für 500ml Blut brauch benötigte ich nur 10min ). Während dem Spenden wird man mehrmals gefrag ob alles in Ordnung sein und ob man sich gut fühlt. Ich spürte jedenfalls die ganze Zeit die Nadel beim pumpen (was daran lag, dass die Nadel an der Andernwand lag und fast durch ist). Nach dem Prozess soll man etwas liegen bleiben, mit nem Tupfer auf die Stelle drücken und sich Zeit lassen beim aufstehen.

Bis dahin lief alles glatt doch dann fing “der Horror an”. Mein Blutdruck fiel ziemlich stark. Das zeigte sich an folgende Symptome (bei mir jedenfalls): als ich auf der Liege saß bekam ich ca. nach 5min einen leichten Druck auf den Ohren. Dieser wurde immer stärker und ich fing an immer weniger zu hören. Gleichzeitig wurde mein Blickfeld unten immer dunkler (ihr könnt es euch so vorstellen wie bei einem Fotoausschnitt, bei dem es an den unteren beiden Ecken dunkler wird und die Mitte nur noch kreisförmig hell ist. Alles wird dann von den Rändern aus dunkler bzw. schwärzer). Ich legte mich also nochmals hin und nach einigen (schnellen) Minuten normalisierte sich alles wieder. Eine Schwester prachte mir sofort ein Glas Cola ^^ . Dann begann versuch Nr.2 wieder mehrere Minuten zu sitzen. Dieser scheiterte auch und die oben genannten Symptome traten wieder auf. Dieses mal bekam ich Kreislauf stabilisierende Tropfen in den Mund und musste mich wieder hinlegen. Nach ca 10 min startete ich Versuch Nr.3 der ebenfalls versagte. Jetzt kam der Oberarzt und legte mich an den Tropf. 500ml Wasser mussten wieder rein. Und als ich dann wieder lag mit einer Nadel im Arm aber dieses mal am Tropf kamen mir vor Wut (auf mich selbst) einige Tränen…jaaaa ich weis, wegen sowas brauch man nicht zu heulen, es gibt schlimmeres. Aber ich fand es leicht peinlich, die anderen lagen gechillt auf ihren Liegen und gingen dann ohne weitere Probleme dann nur bei mir klappte dies nicht. Als dann nach 15-20 min der Tropf leer war und es mir gut ging hieß es dann ab in den Vesperraum etwas essen (jedoch mit der Nadel noch im Arm). Das Essen von 2 Würstchen und einem Brötchen stellte sich als schwer herraus mit zwei Verbänden am Arm und diese waren nicht gerade voller Kraft nach dem Spenden. Beim Vesperrauch setzte ich mich einfach an einen Tisch an dem zwei weitere saßen, die gespendet hatten als ich am Tropf hing …im Nachhinein war es die richtige Entscheidung gewesen mich so dreist einfach zu dene zu setzten, denn er ganze Zirkus fing wieder nach dem Glas Cola holen wieder an. Als ich wieder auf dem Stuhl war fingen die Symptome an, ich unterbrach sie (ganz unhöflich) im Gespräch und bat sie die Ärtzte zu holen, krabbelte auf dem Boden an die Seite an der nicht viel los war und legte mich hin. Ich weis nicht wer diese zwei Typen waren aber ich bin ihnen heute noch sehr dankbar, dass sie so schnell reagiert haben. Als die Ärzte kamen ging es wieder an den Tropf. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie unendlich ich enttäuscht und sauer auf mich war als Tropf Nr.2 in meinen Arm floss. Bei diesem mal musste ich sogar meine Schwester anrufen, damit sie mich abholen kommen sollte, da die Ärzte mich in diesem Fall nicht alleine nach Hause fahren lassen konnten. Die Wut, die Enttäuschung und die Tränen in mir stiegen immer mehr. Mein erstes Mal Blutspenden hatte ich mir anders vorgestellt. Am Abend als ich wieder daheim war (nach ca. 4h dort im Krankenhaus) ging es mir bestens. Naja meine beiden Arme schmerzten und ich hatte einen meeeeeeega Durst (was natürlich ist, da der Körper den Blutverlust mit Wasser ausgleicht).

Im Nachhinein kann man nur rätseln woran es lag das ich es nicht gepackt habe, der Arzt vermutete einen Mix aus zu wenig getrunken am Tag+das letzte mal essen war vom Zeitpunkt her sehr spät+ die Nervosität beim ersten Mal Blutspenden, denn er hat es oft erlebt das Leute, die das erste mal spenden sind fast zusammengeklappt sind.

Das Erlebnis war zwar alles andere als schön ABER mich schreckt es nicht ab. Ich würde immer wieder Blutspenden gehen! Zwar mit besserer Vorbereitung und nicht so leichtsinnig wie ich damals ganz spontan. Die Erfahrung, welche ich an dem Tag erhielt ist eine, in meinen Augen, relativ wertvolle.

Für die, welche auch Blutspenden wollen einige kleine Tipps/Infos:

  • Trinkt davor über den Tag verteilt ganz viel! Ihr müsst mind. 2 Liter getrunken haben (und nicht wie ich ca. 1L), denn wie oben genannt gleicht der Körper den Blutverlusst mit Wasser/Flüssigkeit aus.
  • Esst genügend davor damit euer Körper Kraft hat. Eure letzte Mahlzeit sollte ca. max. 1h davor liegen (in meinem Fall waren es 4h als ich in der Mittagspause etwas gegessen habe.)
  • Ihr solltet nicht alleine hingehen. Klar man kann es schon, doch erstens ist die Aufregung viel kleiner wenn ihr jemand Vertrautes bei euch habt und zweitens ist gleich jemand da, der euch hilft falls ihr es beim ersten Mal nicht packt.
  • Wenn ihr Antibiotika eingenommen habt, dürft ihr erst nach 1 Monat spenden gehen.
  • An die Frauen, wenn ihr eure Periode habt solltet ihr auch nicht hin (ist irgendwie klar aber ich sags trotzdem)
  • Ihr solltet mind. 50 kg wiegen (wer drunter liegt wird nicht zum spenden in den Raum geschickt)

Ich hoffe ich habe einige jetzt nicht abgeschreckt mit meiner Erfahrung beim ersten Mal Blutspenden. Aber das ich es nicht gepackt habe lag auch größten Teils daran, dass ich so dumm war und mich nicht darauf “vorbereitet” habe. Allem in allem würde ich wieder hingehen, was dann Mitte April wieder der Fall sein wird, auch wenn das nächste Mal es wieder so ablaufen könnte (denn manche sind nicht zum spenden geeignet) aber ich habe vor es beim nächsten Mal besser anzustellen und mich besser darauf vorbeiten.

Mich interessiert es allerdings wart ihr auch mal Blut spenden? Wie lief es bei euch ab? Habt ihr vor Blut spenden zu gehen und was sind eure Gründe dafür oder dagegen? Mich interessiert es sehr eure Meinung zu lesen, natürlich könnt ihr auch einfach so ein Kommentar hinterlassen.

Bis zum nächsten Mal

Eure Kaddy

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