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War es das jetzt (mit dem Blog)?

August 22, 2018
von hand etwas schreiben

Lange ist es her, dass hier ein Beitrag online gegangen ist und ich etwas für meinen Blog geschrieben habe. Genau so seltsam es ist für euch diese Worte zu lesen sind sie es für mich sie zu schreiben. Irgendwie bin ich aus der Übung gekommen.

Anders als ein Treffen mit einer guten Freundin, die man schon ewig nicht mehr gesehen hat und bei der man die Distanz als nicht so groß empfindet, als sie in Wirklichkeit ist, merke diese extrem. Es ist vergleichbar mit dem Gefühl zum allerersten Mal in seinem Leben einen Blogbeitrag zu schreiben.

Trotz dieser emotionalen Distanz lässt mich der Blog einfach nicht los. Ehrlich gesagt will ich ihn nicht einfach so “sterben” lassen. Dafür ist er mit seinen süßen 7 Jahren viel zu lange in meinem Leben und irgendwie liebe ich ihn trotz Schreib-/Lesekrise.
Einerseits driftet meine Lust oder besser gesagt mein Leben weg von dem Buchblogger Dasein, andererseits fühle ich mich hier zu Hause, wobei die fiesen Gedanken in meinem Kopf sich fragen, ob ich überhaupt noch das Recht besitze mich als Buchblogger zu schimpfen. Von mir kam ja schon seit über einem halben Jahr kein buchiger Blogbeitrag und mit dem Lesen sieht es ähnlich schlimm aus.

Bin ich also überhaupt noch ein Buchblogger? War es das jetzt mit dem Blog?

Für den Fall, dass ich mit diesem Post endlich eine Blockade oder Ähnliches meistere, möchte ich versuchen die Frage “Was ist passiert?” zu beantworten. In erster Linie um euch (falls das wirklich einer lesen sollte) zu informieren und im Nebeneffekt diese Situation festzuhalten, weil ich es echt liebe Dinge aus der Vergangenheit irgendwann in der Zukunft zu lesen.

Was ist also passiert? Hmmm…betrachte ich die Frage in Hinblick auf die Funkstille dann lautet die Antwort “verdammt viel im Privatleben”.

Einer der markantesten Veränderungen für mich ist das Absetzen der Antibabypille. Nein! Ich möchte nicht schwanger werden. Mich haben mehr die Nebenwirkungen und das, was die Pille mit mir gemacht hat, dazu bewogen diese nicht mehr nehmen zu wollen. Ironischerweise habe ich auch in den ersten paar Monaten nach dem Absetzen angefangen darüber zu schreiben und für welche Verhütungsmethode ich mich jetzt entschieden habe. Über das Thema Verhütung wird generell viel zu wenig geschrieben aber das ist ein anderes Thema.
Die Beiträge, an denen ich in der Zeit gearbeitet habe, sind natürlich bis jetzt noch nicht online gegangen. Ob sie das jemals werden, weiß ich nicht. Ich hoffe es, dass ich mich dazu bewegen kann.

Eine weitere Veränderung, die welche die erste “Blogpause” ausgelöst hat, ist das Ziehen meiner Weisheitszähne. Klar, nichts Weltbewegendes und das machen zich Menschen aber dennoch hat mich das so ausgenockt, dass ich mit meinen geliebten Unboxing Beiträgen in Verzug gekommen bin. Mittlerweile habe ich Material von einem kompletten Jahr FairyLoot Unboxings, welche immer noch in meinen Entwürfen darauf warten fertiggestellt und veröffentlicht zu werden.
Ob und wann das geschehen wird, dass diese online kommen weiß ich nicht.

Die Größte und wahrscheinlich auch für mich prägendste Veränderung ist für mich die Trennung von meinem Freund, nach fast 7 Jahren. Hand in Hand mit der Trennung ging auch ein Serverumzug vom Blog, an dem ich selbst kläglich gescheitert bin und bei dem mich die liebe Suse von literaturschock.de gerettet hat.
Es war also nicht die DSGVO, die mich verstummen lassen hat. Diese hat mir allerdings auch lange ziemlich große Bauchschmerzen bereitet, weshalb ich Suse noch dankbarer bin, dass sie für mich ein Auge geworfen und mir diese Sorge genommen hat, auch wenn der Blog bisher leider in der Versenkung gelandet ist.

Eine extrem erfreuliche Veränderung, nach dem ganzen deprimierenden Kram, ist die Entdeckung einer neuen Liebe. Dem Motorradfahren.

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich jemals auf einem Motorrad sitzen werde, geschweige denn eines zu fahren. Tja… ein paar Arbeitskollegen haben mich so sehr damit angefixt, dass ich im Mai mit den Fahrstunden begonnen und letzte Woche sogar die praktische Prüfung bestanden habe. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich über diese Wendung bin, denn das Motorradfahren ist echt geil und auch wenn mich ein paar Buchbloggerfreunde dafür steinigen würden, ich finde es sogar geiler als zu lesen.
Morgen ist für mich in dieser Hinsicht ein wichtiger Tag, denn morgen hole ich meine Maschine ab. JAAA MEINE EIGENES MOTORRAD und ich bin so nervös-glücklich, dass ich anfangen könnte, Freudentränchen zu verdrücken. Hach.

Der zweite tolle Teil vom “new me” ist mein allererstes Tattoo. Das Motiv bzw. in meinem Fall der Schriftzug geistert schon seit einigen Jahren in meinen Gedanken herum doch die perfekte Stelle dafür konnte ich nie mit meinem Innerenauge sehen, bis ich im Geschwisterurlaub in Hamburg war. Dort wurde es dann auch relativ spontan von einem Tätowierer gestochen und ich bin so unendlich glücklich, wenn ich es sehe.

fragen

Die letzte Veränderung und wahrscheinlich auch der hartnäckigste Grund weshalb ich nicht mehr geschrieben habe sind meine Zweifel. Irgendwann wurden die Gedanken fieser und lauter in meinem Kopf, bis ich daran gescheitert bin nicht darauf zu hören.
Angefangen hat es mit “ohhh schau XY liest das Buch auch, deine Renzension könnte evtl. überflüssig sein.” ging dann über zu “ohhh Gott. Willst du auch einen Beitrag darüber schreiben, es gibt doch genug darüber” bis hin zu “Blogger(in) XY bloggt viel besser als du, lass es am besten sein” und “es liest doch eh keiner und die Arbeit, die du da reinsteckst, ist völlig verschwendet”.

Ich weiß, dass diese Blockade nur in meinem Kopf ist und ich wahrscheinlich viel zu kritisch mit mir selbst bin aber eben diese Gedanken bringen mich dazu aufzugeben und nicht mehr das zu machen was ich einmal sehr geliebt habe.

Keine Ahnung, ob ich diese Hürde jemals meistern werde. Ich hoffe aber, dass dieser Beitrag ein erster großer Schritt in Richtung “zurück ins Bloggerdasein” ist.

 

 

 

 


Titelbild: Tirachard Kumtanom, Pexels
Bild am Beitragende: Pixabay, Pexels
  1. Hey, ich kenne das gut, dass zwischendurch einfach ungeplant diese Pausen passieren, weil einfach zu viel los ist.
    Die Frage “bin ich überhaupt noch richtiger Buchblogger?” verstehe ich auf der einen Seite, aber eigentlich finde ich, dass wir diese Schubladen nicht brauchen. Wenn du noch bloggen möchtest, dann bist du auch noch Blogger. Und zum Punkt im letzten Absatz: Wenn du einen Beitrag schreiben möchtest, dann tu es. Wenn nicht, dann eben nicht. Aber versuch dich dabei nicht danach zu richten, was andere machen, denn das spielt keine Rolle. Es folgt sowieso nicht jeder jedem Blog, deshalb macht es überhaupt nichts, wenn 2 (oder 5 oder 20) Blogger etwas zu ähnlichen Themen schreiben.
    Es würde mich freuen, wenn du jetzt wieder “zurück” bist :)
    Liebe Grüße!

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